Trauma-Therapie

Die strategische Traumatherapie begreift das Trauma selbst als nicht direkt
veränderbare Restriktion. Sie fokussiert sich deshalb auf den optimalen Umgang
der Auswirkungen des Traumas auf das Erleben heute durch direkt veränderbare
Gestaltungsmöglichkeiten.

Viele Patienten leiden mehrfach:

Einerseits unter dem Trauma selbst und andererseits zusätzlich unter einer
beschuldigenden, abwertenden Seite in sich, die die leidende Seite noch
beschimpft. Dies geschieht oft unbewusst und ohne dass der Trauma Patient es
will. Hier bietet sich aber zugleich der erste wichtige Interventionsansatz an. Weil
damit sofort ersichtlich wird, dass nicht die ganze Person traumatisiert ist.
Sondern „nur“ eine Seite, neben der es noch andere Seiten gibt. Neben der
beschimpfenden existieren auch liebevolle, wertschätzende, kompetente Seiten
in jeder Persönlichkeit. Diese sind im Laufe der Zeit in den Hintergrund geraten.

Diese Neubewertung – dass neben der traumatisierten Seite auch andere
existieren, die mit dieser in Interaktion stehen und bewusst gesteuert werden
können – bewirkt bereits eine gewisse Erleichterung.

Als nächster Schritt wird mit dem Klienten eine von den Seiten unabhängige
Steuerungsinstanz als Persönlichkeitskern etabliert, die von einem zuvor
individuell gefundenen „sicheren Platz“ heraus die Seiten beobachten und lenken
kann. Durch die Zuschaltung des „sicheren Platzes“ gewinnt der Klient wieder
Autonomie zurück. Dadurch kann er zukünftige Erinnerungs-Flashbacks des
Traumas aus einer geschützten Beobachterposition heraus begegnen.

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